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mein Name ist Jana Bonnaire, ich bin 25 Jahre alt und das ist meine Geschichte.
Am 30.10.2019 habe ich mich für die Arbeit fertig gemacht. Da ich schon etwas spät dran war, sagte ich meiner Familie gestresst im Vorbeigehen „Tschüss, bis heute Mittag“. Auf der Arbeit angekommen, begann der Praxisalltag. An dem Tag war ich im OP im Krankenhaus eingeteilt.
Ich habe mir dabei nichts gedacht und habe weitergearbeitet. Es dauerte nicht lange, da wurde mir schwindlig. Da entschloss ich mich, mich für eine Weile hinzusetzen. Der Anästhesist bat mich aber, mich hinzulegen und etwas zu trinken. Noch scherzten alle herum und dachten, ich hätte zu wenig gefrühstückt. Auf der Liege angekommen, merkte ich wie mein Körper immer steifer wurde. Auch das Sprechen fiel mir immer schwerer. Ich brachte geradeso heraus, dass ich Kopfschmerzen habe.
Was war nur mit mir los?
Während ich mir die Frage stellte, fiel mir das Atmen immer schwerer und ich wurde bewusstlos. Der Anästhesist beatmete mich sofort. Ich wurde dann so schnell es ging mit einem Hubschrauber in die Uniklinik nach Homburg geflogen. Dort wurde mittels CT ein sogenanntes Angiom festgestellt, das an drei Stellen aufgeplatzt ist.
Ein Angiom (auch Blutschwamm oder Aneurysma spongiosum genannt) ist eine tumorartige Gefäßneubildung oder entwicklungsbedingte Gefäßfehlbildung.
Daraufhin wurde ich für vier Wochen in ein künstliches Koma versetzt. Nach diesen vier Wochen wurde ich in eine Frühreha verlegt, wo ich mein volles Bewusstsein wieder erlangte — Ich dachte, ich befinde mich in einem Wachkoma.
Um mich herum bekam ich alles mit, aber ich konnte mich nicht äußern. Nicht einmal meinen Kopf konnte ich zur Seite drehen. Auch an Essen und Trinken war nicht zu denken. Über eine Nasensonde wurde ich künstlich ernährt (später wurde sie in den Magen verlegt). Lediglich meine Augen konnte ich bewegen.
Eine Therapeutin kam zu mir und machte mit mir einen Augen-Code aus. Augen nach oben bedeutet ja und Augen nach unten nein. Endlich war es mir möglich, mit meinem Umfeld zu kommunizieren. Nachdem sich meine Eltern vergewissert hatten, dass ich keine Schmerzen habe, brachten sie mir schonend bei, was passiert war und ich mich in einem „Locked-in“ befinde.
Für mich brach eine Welt zusammen. Vor ein paar Tagen war ich noch völlig gesund und jetzt kann ich nur noch meine Augen bewegen.
Selbst meine Augen sind nicht mehr wie früher. Durch mein linkes Auge sehe ich Doppelbilder und beide Augen sind innerlich wie äußerlich unruhig. Viele Tage verbrachte ich mit Weinen. Doch durch die Unterstützung meiner Familie, besonders meiner Eltern, meines Partners und meiner Freunde, wurde der Kampfgeist in mir geweckt. Mir wurde auch bewusst, dass ich nur zwei Möglichkeiten habe:
Tagtäglich mache ich meine Therapien. Heute, fast zwei Jahre später, habe ich ein rückläufiges Locked-in. Mein Kopf ist wesentlich stabiler geworden und mein Mund geht weiter auf. Somit ist es mir mit viel Mühe möglich, einzelne Worte zu sprechen. Auch passierte Kost essen und angedickte Flüssigkeiten trinken ist möglich.
Leider reicht das aber noch nicht aus, um mich selbstständig ernähren zu können. Meine rechte Hand und meinen Unterarm kann ich wieder bewegen. Auch mein linker Unterarm bekommt langsam wieder Funktionen.
Aber „Aus vielen kleinen Dingen kann etwas Großes entstehen.“ — Zitat meiner Therapeutin. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und kämpfe weiter. Wahrscheinlich fragst Du dich auch, wie ich diesen Text geschrieben habe. Ich habe einen Computer, den ich mit meinen Augen steuern kann. Somit habe ich jedes einzelne Wort mit meinen Augen geschrieben.
sind natürlich, dass ich wieder sprechen, essen und trinken kann, mein Kopf stabiler wird und ich mich wieder bewegen kann. Leider musste ich aber in den zwei Jahren lernen, dass ich nur in kleinen Schritten denken darf und sehr viel Geduld brauche.
Ziele für die nächsten Monate sind also, dass mein Mund noch weiter aufgeht, ich mehr Nahrung und Flüssigkeit oral zu mir nehmen kann, mein Lungenvolumen stärker wird, damit meine Stimme kräftiger wird, meine Arme wieder beweglicher werden und mein Rumpf stabiler wird. Meine Hoffnung ist es, irgendwann wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Irgendwann mit meinem Partner Tobias in einer eigenen Wohnung leben und wieder arbeiten gehen zu können. Einfach wieder einen normalen Alltag zu haben.
— Jana
Der Therapieraum ist notwendig. Zum einen, um genug Platz für Therapiegeräte zu schaffen und zum anderen, um eine auf Janas Bedürfnisse zugeschnittene Therapie zu ermöglichen. Aufgrund von mangelnden räumlichen Möglichkeiten wird dafür ein Anbau am Haus benötigt. Wir möchten Dich bitten, uns zu helfen, Jana zu helfen.